J. Bally - eine wechselvolle Geschichte
Gegründet wurde die Habitation Lajus 1774 Vom Baron de Lajus. Über die nächste Jahrzehnte und Jahrhunderte wechselten die Eigentümer mehrfach bis zu Madame de Belligny, die um 1862 mit neuen Verfahren zur Zuckerherstellung experimentierte. Im Jahr 1902, nach der Flucht vor den katastrophalen Folgen des Vulkanausbruch Mount Pelée in dessen Verlauf die Stadt Saint-Pierre nahezu vpllständig zerstört wurde, ist die Habitation Lajus Gegenstand einer Beschlagnahme von Immobilien geworden. Jacques Bally, ein junger Ingenieur der Arts & Manufactures, der an der Ecole Centrale de Paris ausgebildet wurde, kaufte es 1917. Er baute das Haus wieder auf und versammelte nach und nach die fragmentierte Landflächen; Er selbst baut eine neue Destillationskolonne, installiert eine Dampfmaschine und verbessert die Ausrüstung. Im Jahr 1925 wurde die Habitation durch den Erwerb der Ländereien von Dariste erheblich vergrößert.
Inspiriert von den traditionellen Produktionsmethoden des Cognacs hatte Bally bereits 1917 damit begonnen, seinen Rhum aus dem frischen Zuckerrohrsaft in Eichenholzfässern reifen zu lassen, um ihm so komplexe Aromen und die leuchtende Bernsteinfarbe zu verleihen. Das Ergebnis dieser Lagerung war so überzeugend, dass er ab 1924 stets einen Teil des destillierten Rhum für mindestens zwölf Monate in großen Eichenfässern reifen ließ und anschließend als Rhum Paille verkaufte. Auch die markante dreieckige Flasche, die den Rhum in der ganzen Welt schon allein aufgrund der Optik bekannt machte, geht auf Jaques Bally zurück, der diese in den 1930er Jahren selbst kreierte.
Von damals bis heute...
Jean, das achte der zehn Kinder von Bally, tratt Ende des zweiten Krieges in das Unternehmen ein; 1954 kam sein Neffe hinzu. Gemeinsam verbessern sie die Lleistung der Brennerei und modernisierten die Anlagen.Nach dem Einstieg eines großen internationalen Spirituosenherstellers, wurde der Betrieb der kleinen Brennerei von Carbet in den 1980er Jahren eingestellt. Obwohl die originalen Charentaiser Coeur de Choffe-Brennanlagen 1978 in die Destillerie Simon an der Ostküste verlegt wurden, befinden sich die Abfüllanlagen und auch die Lager nach wie vor am ursprünglichen Standort in Le Carbet. 1996 wurde die Marke J. Bally komplett übernommen - das Haus von Lajus blieb im Eigentum der Familie Bally. Jean Bally lebte bis zu seinem Tod im Jahre 2009 im Herrenhaus, obwohl die Carbtianer schon seine Vorfahren gewarnt hatten. Angeblich nämlich werden die Gärten von einer mysteriösen weiße Dame heimgesucht. Das Herrenhaus und die alten Brennereigebäude sind heute öffentlich zugänglich. Die Habitation Lajus bietet die harmonische Einfachheit eines schönen alten Hauses mit seinem Ziegeldach, seinem Balkon und der Veranda, die in den Körper des Hauses eingeschlossen ist, seinen hellen Farben und der architektonischen Gestaltung, die die Luftzirkulation erleichtert.
