Rhum Depaz - Plantations de la Montagne Peleé
Die Distillerie Depaz befindet sich auf Martinique, einer karibischen Insel von rauer landschaftlicher Schönheit, die zu den Kleinen Antillen gehört. Dass französische Überseedépartement besitzt eine charakteristische Kultur mit einer Mischung aus französischen und westindischen Einflüssen. Der fruchtbare vulkanische Boden und das spezielle Hochlandklima an den Hängen des Vulkans Pelée verleihen dem hier produzierten Rhum Agricole einen einzigartigen Geschmack mit hohem Wiedererkennungswert.
Die Geschichte der Habitation Depaz geht bis auf das Jahr 1651 zurück. Erst kurze Zeit zuvor, nämlich 1635 hatten die ersten französischen Kolonisten Konzessionen für den Anbau von Zuckerrohr und die Herstellung von Branntwein erhalten. Seit dieser Zeit wurde auf den Feldern an den Hängen des Vulkans Pelée Zuckerrohr angebaut. Im 19. Jahrhundert erst geht die Habitation in den Besitz der Familie Pécoul über, die sich zu Beginn der sogenannten Zuckerkrise der Rhumproduktion zuwendet.
Ein verheerender Vulkanausbruch im Jahre 1902 jedoch machte die Plantage dem Erdboden gleich. Etwa 15 Jahre nach der Tragödie kaufte Victor Depaz die Habitation Pecou mit über 500 Hektar ehemals landwirtschaftlich genutzter doch inzwischen vollkommen verwildeter Fläche. Er machte die Flächen urbar und begann, wieder Zuckerrohr anzubauen. Gleichzeitig errichtete er eine Destillerie, die heutige Distillerie Depaz. Seine Mühen waren von wirtschaftlichen Erfolg gekrönt, so dass er für sich und seine Familie ein wunderscghönes Herrenhaus baute, ein Nachbau des Jesuitenklosters von Périnelle, wo er große Teile seiner Kindheit verbrachte.
Auf der Zufahrt zum Herrenhaus kann man im Hintergrund den Montagne Pelèe sehen. Glücklicherweise wurden die Liegenschaften, wie auch die Stadt St.Pierre, von einem erneuten Vulkanausbruchs des Pelèes 1929 verschont. Heute ist die Villa ist eingebettet in einen großzügig angelegten Park und zählt zu den ältesten und schönsten Gebäuden Martiniques.
Wie die Natur, so der Rhum
Das für die Herstellung von Depaz-Rums verwendete Zuckerrohr wird auf einem in Martinique einzigartigen Terroir angebaut: dem von Montagne Pelée, welches sich 1.395 Meter über dem Meeresspiegel erhebt. Die Kombination aus außergewöhnlichem Sonnenschein und reichlich Regenfällen in Verbindung mit dem vulkanischen Boden, der dem Zuckerrohr eine tiefe Wurzel und einen Stoffwechsel verleiht, der die Akkumulation von Zucker begünstigt.
Depaz Rums werden ausschließlich aus extrem frischen und ausgesucht aromatischem Zuckerrohr. Die Ernte beginnt im Februar, wenn die Felder in voller Blüte stehen und endet im Mai. Die prächtigen Blütenstände weisen auf ein reifes Rohr hin und sehen aus wie weiße Staubwedel, den umgangssprachlich genannten "flech'kann". Die Frische des Zuckerrohr ist wesentlich für die Entwicklung der Rums. Ein kreolischer Ausdruck besagt, dass "der Rohrstock Füße auf den Feldern haben und zur Mühle gehen muss". Mit anderen Worten: sobald es geschnitten ist, muss es zerkleinert werden, wodurch ein Saft von extremer Frische entsteht, der den perfekten Ausdruck des Terroirs Depaz garantiert. Während der Destillationszeit werden bis zu 10.000 Tonnen frischer Zuckerrohr aus den eigenen Zuckerrohrpflanzungen rund um die Brennerei verarbeitet. Die Leistung der dur Wasserdampf betriebenen Mühle beträgt 10 Tonnen Zuckerrohr pro Stunde. Der so gepresste Zuckerrohrsaft wird in Gärtanks gepumpt, wo er etwa 30 bis 36 Stunden fermentiert. Da die Temperatur während der Gärung nicht über 30°C gehen darf, werden die Tanks währenddessen mit Wasser aus dem Fluss Roxelane besprüht.
Nach der Gärung hat der Zuckerwein einen Alkoholgehalt von etwa 4,5 Vol.-%. Dieser wird dann in den für Martinique so typischen Kupferbrennblasen auf 68 - 70 Vol-% Alkohol gebrannt. Nach der Destillation wird das Destillat für ein paar Monate in Edelstahltanks ruhen gelassen. Anschließend wird ein Teil als Agricole Blanc mit 50 oder 55% Vol. abgefüllt. Der andere Teil wird in getoasteten Eichenfässern gelagert. Depaz füllt einmal im Jahr den Verlust des Angels Share mit Destillaten aus dem gleichen Jahrgang wieder auf. Zeit der Lagerung und das Finish bestimmt der Kellermeister bei Depaz. Und wir finden, er macht einen verdammt guten Job!